Äschenverlaichung

- Oft über Jahre die selben Laichgebiete
- Kiesige Fliessstrecke
- Kiesgrösse ab 15 bis 20mm
- Gleichmässige Strömung von leicht bis sehr stark im Uferbereich bis Mitte Fluss. keine Widerwasser
- Wassertiefe ab 20cm
- Laichgeschäft Mitte März bis Mitte April
- Sind die Äschen aktiv beim Laichen, sieht man sie oft aus dem Wasser springen
- Laichende Äschen zeigen keine Scheu, sind eher neugierig
- Nicht alle Laichgebiete sind festzustellen
- Äschenlarven flüchten bei Gefahr, trotzdem ist vorsichtiges Waten pflicht

D. Bittner und S. Gerhard (Sektion Jagd und Fischerei)

Äschenverlaichung Revier 17 bis 19

Wann laichen die Äschen in diesem Aareabschnitt und wann schlüpfen die Larven?
In der Regel beginnt die Laichzeit ab Anfang März und ist vor Ende März abgeschlossen (Hauptlaichzeit Mitte März). Die Larven schlüpfen im Zeitraum 20. April bis 10. Mai, je nach Entwicklung der Wassertemperatur im April.

Potentielle Laichgebiete sollten also im Zeitraum 1. März bis 10.Mai nicht bewatet werden.

Wo sind die Laichgebiete?
Generell befinden sich die Laichplätze eher in Flussmitte und daher an schlecht einsehbaren Stellen.

Revier 17, Restwasserstrecke KW Rupperswil-Auenstein: 
Der oberste und nachweislich jedes Jahr genutzte Laichplatz befindet sich zwischen der Sohlschwelle unterhalb dem Wehrkolk (Mördergrube) und der Einmündung Umgehungsgewässer, Bereich rechtsufrigen Steinbuhne aufwärts:
Weitere Laichplätze kann ich nicht nachweisen, sind aber mit Sicherheit flussabwärts an ähnlichen Stellen ebenfalls vorhanden. Ein Laichplatz habe ich 2012 unterhalb der neuen Blockrampe beim Zusammenfluss Altlauf-neues Seitengerinne festgestellt, also im obersten Abschnitt des so genannten Loch Ness. In diesem Abschnitt sind ausgedehnte Kiesbänke entstanden, welche sofort von verschiedensten Fischarten, so auch von Äschen, als Laichplatz angenommen wurden.
Ein weiterer Laichplatz befindet sich in Wildegg im Mündungsbereich des Aabaches (bei der ARA).

Revier 18: 

Restwasserstrecke KW Rüchlig, Auslaufbereich Wehrkolk (kann in diesem Jahr infolge Wehrüberfall kaum durch Fischer bewatet werden). Weiter haben die Äschen sicher immer im Unterwasserkanal abgelaicht. Jedenfalls habe ich in diesem Flussabschnitt seit Jahren immer Äschenlarven gefunden.

Revier 19: 

Die Äschenpopulation dieses Reviers laicht ausschliesslich in der Restwasserstrecke KW Aarau. Die Laichgebiete befinden sich mit einer Ausnahme alle im Gebiet des Kantons Solothurn. Die Ausnahme auf unserem Kantonsgebiet bildet die Rieselstrecke auf der Höhe Leichtathletikstadion-Pferderennbahn. Die Laichstellen können von aufmerksamen Beobachtern in der Regel sehr leicht gesehen werden. Dieser Laichplatz funktioniert in Jahren mit höherer Wasserführung nicht, da er dann von unten her eingestaut ist.

Aufgrund diesen Erfahrungswerten gehe ich davon aus, dass sich in der Restwasserstrecke KW Wildegg-Brugg (SF 16) in ähnlichen Streckenabschnitten Äschenlaichplätze befinden.


Laichsubstrat?
Wie Sämi richtig erwähnt hat, bevorzugen Äschen Kiesbänke ab 15 bis 20 mm. Diese Korngrösse ist jedoch eher selten. Gegenwärtig finden sich diese Korngrössen in meinen Beobachtungsabschnitten (SF 17 bis 19) nur bei der Pferderennbahn Aarau, unterhalb der neuen Blockrampe Loch Ness und bei der Mündung des Aabaches. Meine Beobachtungen zeigten aber, dass Äschen auch auf gröberem Kies ablaichen. Wichtig ist dabei nur, dass dieser locker ist.

Können Äschenlarven durch Waten geschädigt werden?
Nach meiner Erfahrung weichen auch frisch geschlüpfte Äschenlarven, wenn man ihnen zu nahe kommt. So bald man sich entfernt, nehmen sie den alten Standort wieder ein (kann durch ruhiges Stehenbleiben an Ort leicht beobachtet werden). Schon nach wenigen Tagen weichen sie bei jeder Annäherung. Nach ca. 1 Woche sind sie nicht/kaum mehr zu finden, da sie aufgrund ihrem schnellen Wachstum bereits in tieferes Wasser abgewandert sind. Aufgrund dessen bin ich der Auffassung, dass durch Waten an der Äschenbrut kaum Schäden verursacht werden können. Vorsicht geboten ist allerdings in ausgedehnten, als Äschenlarven-Habitat geeigneten Flachwasserzonen mit geringer Wassertiefe (wenige Zentimeter). Diese sind im VFAB-Pachtabschnitt jedoch äussserst selten. In Wassertiefen ab 15 cm aufwärts besteht durch Waten keine Gefahr für Äschenlarven.

Schlussbemerkung:
Ich bin der Auffassung, dass diese Grundsätze für die meisten anderen Fischarten ebenfalls gelten.Mit herzlichen Grüssen

Rolf Acklin März 2013